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Jan 27: 11737






Martine Heuse








EDGAR MORIN 99 Jahre alt

' Ich war von der Pandemie überrascht, aber in meinem Leben bin ich es gewohnt, das Unerwartete zu kommen. Hitlers Ankunft war für alle unerwartet. Der deutsch-sowjetische Pakt war unerwartet und unglaublich. Der Beginn des Algerien-Krieges war unerwartet. Ich habe nur für das Unerwartete und die Gewohnheit von Krisen gelebt. In diesem Sinne erlebe ich eine neue riesige Krise, die aber alle Merkmale der Krise hat. D.h. einerseits sorgt für kreative Vorstellungskraft und sorgt für Ängste und geistige Rückkehr. Wir alle suchen providentielle Erlösung, wissen aber nicht wie.

Man muss lernen, dass in der Geschichte das Unerwartete geschieht und wieder geschehen wird. Wir dachten, wir leben von Gewissheit, Statistiken, Prognosen und der Vorstellung, dass alles stabil sei, als alles bereits anfing, in die Krise zu kommen. Wir haben es nicht gemerkt. Wir müssen lernen, mit Unsicherheit zu leben, d.h. den Mut zu haben, sich zu stellen, bereit zu sein, negativen Kräften zu widerstehen.

Die Krise macht uns verrückter und weiser. Eins und eins. Die meisten Menschen verlieren den Verstand und andere werden klarer. Die Krise fördert die gegenteiligsten Kräfte. Ich wünsche mir, dass es die kreativen Kräfte, die klaren Kräfte und diejenigen sind, die einen neuen Weg suchen, auch wenn sie noch sehr verstreut und schwach sind. Wir können uns zu Recht empören, dürfen uns aber nicht in Empörung einsperren.

Etwas, das wir vergessen haben: Vor zwanzig Jahren begann weltweit ein Prozess der Verschlechterung. Die Demokratiekrise besteht nicht nur in Lateinamerika, sondern auch in den europäischen Ländern. Die uneingeschränkte Profitkontrolle, die alles kontrolliert, ist in jedem Land. Auch die ökologische Krise. Der Geist muss Krisen bewältigen, um sie zu meistern und zu überwinden. Sonst sind wir seine Opfer.

Wir sehen heute, wie sich die Elemente des Totalitarismus niederlassen. Dieser hat nichts mehr mit dem des letzten Jahrhunderts zu tun. Aber wir haben alle Möglichkeiten, Drohnen, Handys, Gesichtserkennung zu überwachen. Es gibt alle Möglichkeiten, um einen Überwachungs-Totalitarismus hervorzubringen. Das Problem ist, diese Elemente davon abzuhalten, zusammenzukommen, um eine totalitäre und für uns unerträgliche Gesellschaft zu schaffen.

Am Vorabend meines 100 Geburtstages, was kann ich mir wünschen? Ich wünsche mir Kraft, Mut und Klarheit. Wir müssen in kleinen Oasen des Lebens und der Brüderlichkeit leben."

Quelle Franceinfo: Kultur. Gefunden in Facebook
Geschrieben von Claudia Jalila

Jan 27: 11736




Was macht die Idee der Heilung bedeutsam?


Mit der unschätzbar
wertvollen Hilfe von „Ein Kurs in Wundern“ habe ich gelernt, dass ich
die Welt nur träume und dass ich nicht eine Figur in diesem Traum bin,
sondern eben dieser Träumer.


Schon allein dieser Gedanke
bricht jeder Schuld die Spitze. Mich wirklich darauf einzulassen, hat
meinen Geist weit werden lassen und meinen Blick auf die Welt und vor
allem auf dich, meinen Bruder, vollkommen verändert. In diesem Gedanken
liegt unsere Versöhnung, unsere wahre Begegnung: Wir sind eins als
dieser Träumer und es ist deutlich zu spüren, dass ein Erwachen in die
Erkenntnis, also ein Eintauchen in den Geisteszustand der
Selbst-Verständlichkeit unseres Einsseins, möglich ist. Meine Ziele
haben sich drastisch geändert. Ich agiere nicht mehr blind und
selbstgerecht meine Lebensträume aus als die Traumfigur, für die ich
mich fraglos und unbewusst träumend hielt. Eigentlich habe ich nur noch
ein Ziel: In dem „neuen“ Geist zu sein, also in Frieden, in
Konfliktlosigkeit und vor allem: in Liebe.


Das ist schon so viel! Was
für eine Perspektive, was für ein Lebenssinn, den ich auch in
„weltlichen“ Krisen immer leichter aufrechterhalten kann: Es ist alles
mein Traum, und Erwachen ist möglich.


Aber hoppla! Es ist ein Ziel, eine Perspektive, ein „es ist möglich“? Dann ist es also nicht .... vollbracht?


Offensichtlich erlebe ich
mich ja noch als Körper in der Welt, agiere darin, treffe
Entscheidungen, bewerte dich immer noch in tausend Facetten, denke,
spreche, schreibe, schlafe, wache wieder auf, muss mich wieder
ausrichten auf das neue Ziel, brauche Geld, muss essen ...... und vor
allem: ich leide noch! Selbst wenn du jetzt sagst: das gilt nicht für
mich, ich leide nicht, mir geht es gut!, dann siehst du wie ich noch das
Leid, sonst wärst du nicht mehr hier! Und auch für dich selbst gilt
sicherlich, dass du nicht ausschließen kannst, dass du Leid erfahren
wirst. Für mich jedenfalls gilt: Ich leide noch Schmerz, Kummer, Angst,
Sorge, ich leide unter Konflikten, unter dem Leid anderer leide ich auch
und bei aller guter Erfahrung, die ich auf diesem Gebiet bereits habe:
ich leide immer noch unter unserer Sterblichkeit, unter dem Vergehen,
dem Versiegen, der Vernichtung. Und ich leide unter Gewalt. Und und und …


Alles nur mein Traum, das
bleibt wahr und da ist immer noch die Perspektive und da ist immer noch
der weit gewordene Raum, der sich mit der Annahme dieser Tatsache
geöffnet hat. Aber wieso bin ich noch hier und erfahre immer noch Leid?


Zunächst einmal: Es ist
einfach so: Ich bin noch hier im Traum, in der Illusion. Ich bewege mich
in der Welt, daran gibt es nichts zu rütteln. Meine Einsicht, der
Träumer zu sein, führt mich aber schließlich zu einer weitergehenden
Akzeptanz: Mein eigentliches SELBST, das vollkommen in der Wachheit
aufgegangen ist mit dir zusammen als meinem Bruder, ist DA, ist immer
hier und in diesem Moment als Wahrheit das einzige, was IST, aber ich
muss mich dennoch auf ES zubewegen, ganz offensichtlich halte ich die
Dissoziation von diesem SELBST noch aufrecht.


Vielleicht kann man sagen: An
diesem Punkt war zu Zeiten, als ich noch als blinde Traumfigur hier
agiert habe, die Quelle der Angst und ist es auch jetzt noch, aber das
verführt mich nicht mehr zur reflexhaften Flucht oder zum ebenso
reflexhaften Angriff auf irgendetwas Äußeres, was mir scheinbar diese
Angst „macht“, sondern ich kann innehalten:


Ich treffe hier im alten
Denken die ENTSCHEIDUNG für die Angst als Basis meiner „Identität in der
Welt“: so agieren wir Traumfiguren hier, das ist unser „Motiv“.


Und hier kann ich während
dieses Innehaltens eine neue Entscheidung treffen: Ich kann Ja sagen auf
dieses „Zugehen“ auf mein SELBST, das immer in Frieden DA und die
einzige Wirklichkeit ist. Der HEILIGE GEIST.


Und so begegne ich dir als
meinem „Noch-Gegenüber“: Ich leugne nicht meine begrenzte Wahrnehmung
von dir, aber ich reagiere auf dich nicht auf der Basis ihrer
Begrenzung, sondern ich stelle sie diesem DA-SEIN zur Verfügung: Heile
DU uns in EINS!


Da taucht der Gedanke der
Heilung auf: Wir beide sind noch heilungsbedürftig, sonst wären wir
nicht mehr hier, sonst würden wir nicht „Wir beide“ denken. Unser SELBST
sieht uns bereits anders, und DA hinein kann ich all meine Wahrnehmung
geben: in blindem Vertrauen, das seine Kraft bezieht aus den guten
Erfahrungen, die ich mit diesem blinden Schritt gemacht habe: „Ich weiß
nicht, was dies hier bedeutet“ hat schon immer zur HILFE geführt.


Heilen ist Ausdehnen des
„lichten Raumes“, in dem ich mit dir in Frieden bin. Du bringst alles zu
mir, was mir zugedacht ist, meine Funktion hier erfüllen zu können.
Ohne dich käme ich über die Einsicht, ein Träumer zu sein, nie hinaus:
denn „Du“ bist das große Rätsel, das ich selbst erfunden habe und das
ich ohne deine Hilfe niemals lösen könnte. Heilung ist Vergebung dieser
innersten Schuld: dich von mir getrennt zu haben und damit UNS von GOTT.



Meine Füße, mein Hände, meine
Zunge, mein Denken und Fühlen geb ich DIR, unserem gemeinsamen HEILIGEN
GEIST, damit DU uns beide zum EINSSEIN hin führst. Und ich nehme die
Wunder an, die uns den Weg zeigen.


Gefunden in Facebook


Geschrieben von Claudia Jalila

Jan 27: 11735

Danke, lieber Andreas!

Geschrieben von Claudia Jalila

Jan 27: 11734







Ich sitze hier und bin im Geist mit Denjenigen verbunden, die gerade durch die finsterste Nacht gehen.

Ich fühle selbst die Betroffenheit und den Aufruhr.

In so einem Augenblick ist es sehr hilfreich, auf die Knie zu gehen.

Ich tue das von Zeit zu Zeit, es ist für mich eine Übung in wahrer Demut und Hingabe. Ich bin auf den Knien und meine Stirn berührt dabei den Boden.

Die direkte Kommunikation mit Spirit beginnt.

Wenn dann auch heilende und erlösende Tränen fließen, wie das bei mir der Fall war, öffnet sich das Herz ganz weit und ich sinke tief in den Augenblick hinein.

Es ist wie in Gnade hineinzufallen und ich erfahre dabei eine dermaßen große Geborgenheit, die nicht von dieser Welt ist. Immer wenn wir uns mit einem verwirrten Geist und einem schweren Herzen an Ihn wenden, wird uns Trost und Gewissheit gegeben.

Die konsequente Erinnerung, dass wir Spirit sind ist wirklich nötig.

Denn es ist diese mächtige Erinnerung, die dich augenblicklich befreit.

Ja, außen scheint das Leben immer mehr unfreier und alles noch enger zu werden. In Deutschland wird der Lockdown noch weiter verlängert und vieles wird immer beschwerlicher.

Alles scheint immer mehr auf Jeden einzuwirken und für viele scheint alles aussichtslos.

Es geht jedoch darum, unsere Sicht von den Schatten zu entschleiern.

Die Blockaden und alles was noch unerlöst ist, werden deutlich und sichtbar.

Es geht darum, dass wir unseren Geist unbeiirt öffnen und weiten.

Es geht darum, dass wir uns von schweren Urteilen befreien und alle angstbasierende Systeme in uns erlösen.

Es geht darum, dass wir unser Herz nicht mehr ängstlich verschließen. Stattdessen es so weit zu öffnen, wie wir es nie für möglich gehalten hätten.

In allem, was gerade im Außen passiert, befindet sich ein offenes Tor, das uns in die innere Freiheit führt.

Wenn es eng wird und du dich dadurch bedroht fühlst und als Folge dessen die Verantwortlichen dafür suchst, bleibt es eng.

Indem du jedoch die Verantwortung übernimmst, akzeptierst, dass die Ursache im Geist liegt und wirklich nach innen schaust, tust du gewaltige Schritte.

Wenn du deine Macht akzeptierst, dass du der Spirit bist, der sich darüber hinausdehnt, steigst du auf in ein neues Gewahrsein.

Erst wenn du akzeptierst, dass du nicht weiter weißt und keinen Plan hast, wirst du bereit sein, dich führen zu lassen.

Wenn du im Vertrauen bist, dass alles, was dir jetzt begegnet, geschieht, weil es dir zum Besten dient, kannst du wahrlich zur Ruhe kommen.

Wenn du es annimmst, bringt dich alles immer mehr in dein wahres Selbst und darin ist ein wahrlich glücklicher Ausgang aller Dinge gewiss.

Viele von denjenigen, die wirklich bereit sind, erfahren diese Tage vergleichbar wie die Zeit in einem intensiven Retreat.

Selbst wenn du schon einige Krisen hinter dir hast und durch eine oder mehrere finstere Nacht durchgegangen bist, wirst du jetzt noch tiefer geführt. Es ist ein Dienst.

Wir sind die Erlöser der Finsternis.

Wir sind die Bodhisattvas.

Jetzt ist es Zeit, unsere Funktion zu erfüllen.

Die Bedürftigkeit und der Mangel, den du wahrnimmst, werden verschwinden, wenn du gänzlich ins Geben kommst.

Indem du rechtgesinnt wirst, werden in dir die Fehler, die du im Außen wahrnimmst, berichtigt und ihre Wirkungen werden für dich vergehen.

Für Uns löst sich die Trennung allmählich immer mehr auf. Der Schleier lüftet sich und unser Einssein leuchtet durch das Antlitz hindurch. Diese neue Wahrnehmung, die wir miteinander teilen, ist ein Segen.

Wir sind gemeinsam unterwegs hier auf diesem Weg, auf dem wir uns in himmlische Gefilde hineinbewegen.

In Liebe




Bhakti Hardy-Ostarek


Ist möglicherweise ein Bild von Bhakti Hardy-Ostarek






Geschrieben von Claudia Jalila

Jan 27: 11733












youtube.com



Ein Kurs in Wundern - Lektion 27 - Vor allem will ich sehen.*

Danke
für Deine finanzielle Unterstützung meiner Arbeit.
http://www.andreasproehl.com/wertvollKommentar zur 27. Lektion im
Geistestraining von Jesus Christus...
Geschrieben von Claudia Jalila

Jan 27: 11732







Erlebst du immer nur Frieden und Glück? Wenn nein, dann fürchtest du dich vor Gott. Es ist besser zu akzeptieren, dass du dort bist, wo du ehrlich bist. Nur dann kannst du dich entscheiden, einen anderen Weg einzuschlagen.



Es nützt uns nichts, so zu tun, als hätten wir einen Zustand erreicht, den wir noch nicht erreicht haben. Solange wir noch eigene Wünsche oder Ergebnisse wahrhaben wollen, solange verweigern wir uns der Schau, weil wir uns vor Gott fürchten. Wir glauben dann immer noch und unterschätze diesen Glauben nicht, dass wir vor dem Ewigen auf irgendeine Weise schuldig sind.



Glücklicherweise haben wir einen wirksamen Weg, unsere Sichtweise zu ändern, und zwar durch unseren inneren Lehrer. Immer wenn du dir sagst, dass du vor allem sehen willst, kann dieser dir eine neue Sicht auf deine Kümmernisse geben und nur das ist erforderlich, um die Angst vor dem Ewigen zu verlieren. Gottfried Sumser





Geschrieben von Claudia Jalila

Jan 27: 11731

Geschrieben von Claudia Jalila

Jan 27: 11730






Danke, lieber Gottfried Sumser!

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Geschrieben von Claudia Jalila

Jan 27: 11729







27. JANUAR



Bist du dir bewusst, dass das, was du tust, wie du lebst und wie du denkst, für den Zustand der Welt hilfreich oder hinderlich sein kann? Hör auf, dich in den Strudel von Chaos und Verwirrung, von Zerstörung und Verwüstung ziehen zu lassen, und beginne gleich jetzt, dich auf die Wunder und Schönheiten der Welt rings um dich zu besinnen. Sage Dank für alles. Segne all jene Seelen, mit denen du in Berührung kommst. Weigere dich, das Schlechteste in den Menschen, Dingen oder Umständen zu sehen, und suche immer nach dem Allerbesten. Das heißt nicht, wie der Vogel Strauß den Kopf in den Sand zu stecken und den Realitäten der Welt nicht ins Auge sehen zu wollen. Es bedeutet einfach, in allem und jedem nach dem Allerbesten zu suchen und dich darauf zu konzentrieren. Du bist selbst eine winzige Welt. Wenn gerade da, in der Tiefe deiner kleinen Welt, Frieden, Harmonie, Liebe und Verständnis herrschen, wird sich das in der Außenwelt rings um dich her widerspiegeln. Wenn du das erreichst, dann trägst du dazu bei, die Situation auf der ganzen Welt zu verbessern.



Eileen Caddy, Herzenstüren öffnen



Das Buch „Herzenstüren öffnen“ (die Botschaft für den Tag) von Eileen Caddy findet ihr unter:

Greuthof Verlag. de





Geschrieben von Claudia Jalila

Jan 27: 11728







Das Erdendasein beginnt mit der Phase des Kamels. Sie umfasst die Entwicklung des neuen Erdenbürgers. Nietzsche beschreibt die Kennzeichen dieser Phase in etwa so: Der frisch gebackene Erdenbürger nimmt die Herausforderungen der Welt willig an, lässt sich von ihnen beladen wie ein Kamel, bis er sein Selbstkonzept so gründlich erlernt hat, dass er physisch und psychisch in der Welt überleben kann. Nun hat er das »Rüstzeug« bekommen, die scheinbar »ewigen Wahrheiten«, um sich dem angepassten Leben widmen zu können. Das Kamel hat sich willig mit den kulturellen Wertvorstellungen und Verhaltensweisen beladen lassen. Da du ein wissbegieriger Mensch bist, hast du sicherlich den Originaltext von Nietzsche bereits im Internet gefunden und gelesen . Daher fragst du dich vielleicht, wo Nietzsche von Selbstkonzepten und dergleichen redet. Tut er nicht. Wir nehmen uns hier die Freiheit, den Text frei von jeglicher philosophischen Lehrmeinung großzügig zu interpretieren. Zu welchen beeindruckenden Lernschritten ein Kind im Alter von etwa zwei bis zweieinhalb Jahren fähig ist, zeigt dieses Beispiel: Immer wieder wurde dem Kind beigebracht: »Sieh mal, das bist du!« Dabei wurden ihm Bilder wie Geburtstagsfotos oder sein Spiegelbild gezeigt. Jetzt gibt es aber einen logischen Schönheitsfehler: Das Kind kann »sein Gesicht« nicht sehen. Er hat keins! Seine Perspektive gibt das einfach nicht her. Aber drumherum haben alle ein Gesicht. Und da sind ja auch diese Bilder – Fotos und Spiegelbilder. Was passiert also? Das Kind »nimmt« eines Tages sein Spiegelbild, vergrößert es geistig auf die korrekte Größe, dreht es um 180 Grad und setzt es dorthin, wo ein Gesicht sein müsste – was es jedoch noch nie gesehen hat und auch niemals sehen wird. Das wird das Kind aber nicht daran hindern, für den Rest seines Lebens felsenfest davon überzeugt zu sein, ein Gesicht zu haben wie all die anderen Figuren, von denen es umgeben ist. Wie gut oder schlecht spielst du selbst eigentlich dieses alte »Gesichtsspiel«? Falls du das einmal ausprobieren möchtest, gehe kurz ins Badezimmer und wirf einen Blick in den Spiegel. Siehst du jemanden in dem zweiten Badezimmer hinter dem Glas, der in dein leeres Badezimmer schaut? Dann bist du kein sonderlich talentierter »Gesichtsspieler«. Falls du einfach nur dich selbst siehst, bist du mittlerweile zum Profi geworden. Hinzu kommt der »natürliche« Lernschritt, mit dem wunderbar treffenden Begriff »ich« nicht mehr nur die simple bewusste Existenz und Präsenz zu bezeichnen, sondern den Begriff zu erweitern um die besagten Bilder, Fotos und Spiegelbilder, den damit verbundenen Gefühlen, Gedanken und körperlichen Empfindungen – da ist ein »Ding«, ein »Objekt« oder ein »Symbol« entstanden, abgegrenzt von anderen »Dingen«. Eine grandiose Leistung – wenn auch die Ursache für eine Menge Schlamassel. Die Entstehung eines eigenständigen, abgegrenzten Dings als Selbstkonzept ist die letzte Konsequenz des »Angriffs auf mich selbst«:



Geißmann, Gregor; Feuser, Michael. Ich hab' auf dich gewartet, Bruder: 1 (Ein spirituelles Willkommen) (German Edition) (S.70-71). BoD – Books on Demand.



Gesichtsspiel= Douglas Harding





Geschrieben von Claudia Jalila
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