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Einträge für Februar 2021
Du kannst deine Gedanken nicht stoppen. Und dass du sie stoppen müsstest, ist auch ein Gedanke.
Schau: Ein Gedanke hat Probleme mit Gedanken. Ein Gedanke will Gedanken loswerden. Das kann nicht funktionieren — so wenig, wie man Wasser mit Wasser trocknen kann.
Was dich quält, sind nicht auftauchende Gedanken. Auftauchende Gedanken sind Angebote. Sie kommen, laden dich ein, sie weiterzuspinnen, und gehen wieder — wenn du dieses Angebot nicht annimmst.
Was sie bleiben lässt, ist dein Interesse an ihnen. Dein Interesse verleiht ihnen Macht. Du bist jedoch von vornherein in der besseren Position, denn kein Gedanke kann ohne dich sein, aber du kannst ohne Gedanken sein. Sie sind abhängig von dir, nicht du von ihnen. Sie nehmen dich nicht wahr; du nimmst sie wahr.
Warum hast du ein Interesse an bestimmten Gedanken, obwohl sie dich scheinbar quälen?
Weil du damit das Fühlen vermeidest. Wenn du etwas nicht fühlen willst, springt deine Aufmerksamkeit ins Denken. Das ist wie ein Reflex. So wie du deine Hand von der heißen Herdplatte wegnimmst, springt die Aufmerksamkeit von einem „heißen Gefühl“ ins Denken. So unterdrückst du deine Gefühle. Es ist ein Schutzmechanismus.
Das Problem dabei ist, dass unterdrückte Gefühle zu ähnlichen Gedanken-Angeboten führen, weil dich bestimmte Situationen immer wieder an diese Gefühle erinnern. Dann hast du ähnliche Gedanken, um diese Gefühle wieder ins Unbewusste zurückzudrängen. Das ist ein Teufelskreis.
Wenn also quälende Gedanken auftauchen, tue nichts mit ihnen. Lass sie frei sein. Kümmere dich nicht um sie. Stattdessen tue etwas Kontra-instinktives: Du legst deine Aufmerksamkeit auf das reine Fühlen — ohne das Gefühl zu benennen, zu kommentieren oder zu interpretieren. Lass die Hand deiner Aufmerksamkeit auf der Herdplatte deiner Gefühle.
Dann verbrennen die Gefühle jene geglaubten Gedanken, die unwahr sind und diese Gefühle im Vorfeld erschaffen haben. Wenn die Gefühle (Wirkung) die dahinterliegenden Glaubenssätze (Ursache) verbrannt haben, verschwinden die quälenden Gedanken.
Ein weiterer Vorteil dieser Methode ist, dass du sensibler für deine emotionale Intelligenz wirst (Intuition). Sie wird nämlich immer mit unangenehmen Gefühlen reagieren, wenn du dich für Gedanken-Angebote interessierst, die nicht wahr sind.
Je besser du Gedanken „fühlen“ kannst, desto weniger wirst du Gedanken-Angebote annehmen. Allein aus dem Grund, weil du kein Interesse hast, unnötig zu leiden. Aber manchmal musst du eben leiden, um alte, unwahre Glaubenssätze zu verbrennen.
So wirst du die quälenden Gedanken los — nicht indem du dich gegen sie direkt wehrst, sondern indem du dich für die Gefühle öffnest, die durch das Denken vermieden werden. Die Gefühle verbrennen dann die quälenden Gedanken.
Weil das Ego schon im Vorfeld nicht deine wahre Identität ist. Du bist nicht mit einem Ego geboren worden. Du hast schon vor dem Ego existiert.
Das Ego ist eine Selbsthypnose, die hinzugekommen ist — ca. ab dem zweiten Lebensjahr. Das Ego war nie deine wahre Identität. Das Ego gibt sich nur für dich selbst aus. Daher spricht man auch von Person; das kommt von „Persona“ = Maske.
Das wahre Selbst trägt eine Maske. Es hat vergessen, dass die Maske nur eine Maske ist, und hält sich selbst für die Maske. Das nennen wir den spirituellen Schlafzustand.
In Wahrheit ist das Ego nur ein Werkzeug, aber als eine Identität will es nicht erwachen. Es hat große Angst vor der Nicht-Existenz.
Nur ist die Angst die Wirkung dieser Ich-Illusion. Unser wahres Selbst ist furchtlos, weil es unsterblich ist. Angst haben wir nur, weil wir glauben, eine Person zu sein.
Was in uns erwachen will, ist unser wahres Selbst. Es ist schon da, weil es unendlich ist. Es will das Werkzeug des Egos nutzen, um sich an sich selbst zu erinnern. Das ist paradox, denn um sich an sich selbst zu erinnern, muss es erkennen, dass es kein Ich gibt, das erwachen will. Das Ich, das erwachen will, ist die Maske.
Wenn jemand erwacht, ist das für alle anderen ein Segen. Denn das beschleunigt das Erwachen aller anderen. Das bedeutet, dass wir dem Wunsch, in einer harmonischen Welt zu leben, näher kommen.
Aber unsere Vorstellung davon, was dienlich ist, ist sehr limitiert. Warum?
Einerseits, weil wir viele Konditionierungen übernommen haben, an denen wir aus Angst festhalten, obwohl sie destruktiv sind.
Anderseits, weil wir die Konsequenzen unseres Handelns nicht voraussehen können. Ich meine, all die Kettenreaktionen, die über Jahre aus unserem Handeln entstehen und damit die Welt beeinflussen, können wir nicht sehen.
Die einzige Intelligenz, die weiß, was für alle gut ist, ist unsere Intuition. Aber unsere Intuition orientiert sich nicht an unserem egoistischen Willen. Unser egoistischer Wille ist mehr an Selbsterhaltung, Sozialisation und Fortpflanzung, sprich: dem Überleben interessiert als an Harmonie.
Was zu mehr Harmonie führt, steht zudem nicht zur Wahl. Was zu mehr Harmonie führt, ist ein Gesetz. Man mag das gut finden oder nicht, aber es wirkt — so wie die Gravitation; sie wirkt meinungsunabhängig.
Das Gesetz könnte man so ausdrücken: Du ordnest deinen persönlichen Willen dem Willen deiner Intuition unter. Das führt zur Harmonie.
Stellst du deinen persönlichen Willen über den intuitiven Willen, führt das zur Disharmonie — erst im persönlichen Leben und dann in der Welt.
Das ist, was wir seid tausenden Jahren gemacht haben: Wir haben unseren persönlichen Willen über das Gesetz der Harmonie gestellt.
Wenn zum Beispiel der eigene Partner erwacht und seine Intuition ihm sagt, dass er sich von dir trennen müsste — und wir gehen davon aus, dass es wirklich die Intuition ist — dann folgt er dem, was der ganzen Menschheit dient. Aber für dich wird es so aussehen, als wäre er egoistisch, denn schließlich hat er dich verlassen.
Das dachte ich auch, als mich meine Partnerin 2008 verließ: Wie kann sie mir das nur antun. Sie war zwar nicht erwacht, aber es kam sicher aus ihrer Intuition, denn dieses Ereignis hat eine wesentliche Rolle für mich gespielt: Ohne dieses Ereignis wäre ich vermutlich nicht erwacht.
Heute kann ich allen Menschen, die mir Leid zugefügt haben, dankbar sein. Sie alle waren meine Lehrer. Sie haben mich reifen lassen, so dass es mir nicht schwer gefallen ist, meine persönliche Identität loszulassen.
Damit will ich Folgendes sagen: Was für einen selbst erst einmal wie ein Verlust erscheint, kann in Wahrheit ein großer Segen sein. Und es ist klar: Je mehr erwachte Menschen in unserer Umgebung sind, desto schwerer wird es uns fallen, alte Wunden zu unterdrücken. Sie kommen alle an die Oberfläche. Gott sei Dank. Denn man kann nur heilen, was man sieht. Dieser Prozess findet jetzt auch Kollektiv auf der Erde statt.
Um deine Frage zu beantworten: Ja, es kann schmerzhaft sein. Aber ist das ein Nachteil? Nein, es ist ein Segen.
Wenn alles göttliche Liebe ist, bist du in Frieden, weil du siehst, dass alles aus Liebe geschieht. Die Sehnsucht Frieden zu finden, entsteht ja gerade, weil du nicht siehst, dass alles aus Liebe geschieht.
Dass alles Liebe ist, ist keine Überzeugung, die man einfach übernimmt, sondern eine Offenbarung, die einen ereilt. Und nur wenn sie einen ereilt, ist das zweifellos so.
Dann entfällt die Sehnsucht Frieden zu finden. Dann bist du in Frieden, weil du siehst, dass Gott dich und die Menschen nicht im Stich gelassen hat, auch wenn das der Eindruck vieler ist, weil sie noch nicht wahrnehmen können, dass sie unsterblich sind und dass dieses Leben nur ein Traum ist.
Doch wenn man das einfach nur glaubt, wird es gefährlich. Der Glaube bietet nämlich viel Stoff, um sich selbst gegenüber unehrlich zu sein. Das ist ohnehin die Gefahr, wenn man sich mit Spiritualität beschäftigt und nicht versteht, dass es nichts zu verstehen gibt, sondern nur zu „erfahren“.
Spiritualität ist „Erfahrungswissen“ kein Glaubenssystem. Man lernt durch Experiment, nicht durch Logik.
Wie findest du Frieden mit dem, was auf der Erde geschieht?
Indem du dich — erst einmal — loslöst von dem, was auf der Erde geschieht. Warum?
Weil das, was auf der Erde geschieht, die Wirkung unseres Unfriedens ist. Wenn wir hauptsächlich darauf achten, was auf der Erde geschieht, betrachten wir immer nur die Wirkung, aber nie die Ursache. Und die Ursache bist du.
Ob du es glaubst oder nicht: Es gibt nicht nur eine Erde. Es gibt Milliarden Erden. Jeder lebt auf seiner eigenen Erde, in seinem eigenen Paralleluniversum. Und was in deinem Paralleluniversum geschieht, ist abhängig von dir. Wenn auf der einen Erde ein Krieg geschieht, muss es nicht auf einer anderen Erde geschehen. Aber solche Aussagen sprengen unsere Gehirnzellen dermaßen, dass ich hier lieber aufhöre.
Das Entscheidende ist: Wenn du Frieden auf der Erde willst, musst du Frieden in dir finden. Erst wenn du Frieden in dir hast, wird die Welt ein friedlicher Ort. Versuch nicht den Spiegel zu ändern. Erst musst du lächeln, dann lächelt auch der Spiegel.
Und wenn du dir schon ein Weltbild zurechtlegen willst, musst du alle Nachrichten und Spielfilme aus deinem Bewusstsein subtrahieren. Du musst alle Sekundärquellen von deiner eigenen Erfahrung abziehen, weil sie deine tatsächliche Lebenserfahrung vollkommen verzerren.
Dann siehst du erst einmal klar, wie friedlich oder unfriedlich die Welt ist = deine Welt! Denn eine andere gibt es nicht.
Ja, und das ist ein Weg, wie man am Erwachen vorbeigehen kann.
Viele Dinge im Leben brauchen Zeit. Man braucht ca. 10.000 Trainingsstunden, um eine Fähigkeit zu meistern — also beispielsweise ein Musikinstrument virtuos zu beherrschen.
Man kann von jetzt auf gleich auch kein Haus bauen. Man kann von jetzt auf gleich auch keine zwischenmenschliche Liebe entwickeln — zumindest auf persönlicher Ebene nicht. Auch ein Same braucht sehr lange, bis er zu einem Baum wird.
Aber wie viel Zeit brauchst du, um zu existieren?
Offensichtlich keine Zeit, denn du existierst schon. Und weil dein wahres Selbst (Erwachen) und die Existenz das Gleiche sind, kann das Erwachen auch nicht in der Zukunft geschehen. Erstens, weil es keine Zukunft gibt. Zweitens: Weil du nie nicht existent bist.
Was oft Zeit braucht, ist nicht das Erwachen — denn das ist schon gegeben. Das ist deine Natur. Ohne deine Natur würdest du nicht existieren. Deine Existenz ist gegeben, sprich: Du bist schon dein wahres Selbst.
Das Erwachen ist kein Ereignis in der Zeit. Das Erwachen ist die Unendlichkeit selbst, die sich vorübergehend als Endlichkeit erfährt (Ego).
Was oft Zeit braucht, ist nicht das Erwachen. Was manchmal Zeit braucht, ist das Durchschauen, dass du nicht das bist, von dem du denkst, dass du es bist.
Die Unendlichkeit, die du bist, braucht keine Zeit, weil sie unendlich ist.
Was Zeit braucht, ist die Loslösung von dem Eindruck eine endliche Entität zu sein.
Das Erwachen selbst braucht keine Zeit. Jeder Augenblick ist eine gleichwertige Chance, um zu erwachen. Was Zeit braucht, ist die Bereitschaft seine persönliche Identität vollkommen fallen zu lassen.
Und diese Zeit hängt oft davon ab, wie stark dein intuitiver Drang ist jetzt zu erwachen, im Gegenspiel zu dem Drang dein persönliches Leben fortzusetzen.
Für viele scheint die Welt noch so viele Attraktionen zu bieten, dass das Erwachen kein wirkliches Thema ist. Und das ist auch okay. Früher oder später wird das Erwachen unweigerlich zu einem Thema (wenn man Glück hat). Warum?
Weil man mit zunehmenden Alter merkt, dass alle Träume Schäume sind und man letztendlich alles verliert. So entsteht oft ein authentisches Interesse, das zu finden, was kein Ende hat: dich selbst.
Allgemein gesagt: Alles ist Gnade. Deine Existenz ist Gnade. Freude ist Gnade; Leid ist Gnade. Das ganze Leben ist eine einzige, große, pinke Tüte voller Gnade.
Spezieller gesagt: Man kann vieles tun, um nicht zu erwachen. Man kann auch viel Tun, um zu erwachen. Aber der letzte Schritt — also der Wechsel von einer persönlichen zu einer unpersönlichen Identität — der Wechsel von der Endlichkeit in die Unendlichkeit — ist Gnade. Warum? Weil es zwischen dem letzten Schritt und dem Erwachen keinen kausalen Zusammenhang gibt.
Das Erwachen ist kein Rätsel, dass man selbst lösen kann. Keiner — ich wiederhole — keiner hat es je geschafft, zu erwachen. Kein Ego kann sich auf die Schulter klopfen und sagen: Ich habe es geschafft.
Daher sage ich manchmal: Du kannst nicht wählen, ob du spirituell bist. Du wirst erst spirituell, wenn du erwachst. Und das Erwachen hat noch nie jemand gewählt. Es wird dir geschenkt. Daher spricht man von Gnade.
Du kannst das Erwachen nicht wählen, du kannst es dir nicht verdienen, du kannst es dir nicht erarbeiten. Du kannst dich dafür höchstens öffnen. Und wenn du dich wirklich öffnest, kann dich die Gnade des Erwachens ereilen.
Die Wege, wie jemand sich öffnet, sind so verschieden, wie es Menschen gibt. Daher gibt es auch keine einheitliche oder widerspruchsfreie Lehre. Je logischer eine Lehre ist, desto limitierter ist sie.
Ich habe das Wort „Situation“ in der Frage gestrichen und das Wort „Beziehung“ gelassen, weil eine spezifische Frage immer besser ist als eine allgemeine.
Zudem habe ich den Verdacht, dass es dir um die Beziehung geht und die „Situation“ so eine Art Versuch ist, sich hinter der Frage zu verstecken. Ich kann mich aber auch irren?
Das kann man nicht so leicht beantworten, denn das ist eine Frage deiner Intuition. Und die Intuition arbeitet nicht mit Checklisten — das ist ja immer, was uns Frauen-Zeitschriften suggerieren: „Solltet ihr zusammenbleiben oder nicht? Mach den Partnerschafts-Test.“
Das ist Blödsinn — oder bewegt sich auf einer sehr oberflächlichen Ebene.
Das Problem ist nicht, das wir nicht wissen, wann es vorbei ist. Das ist nicht wirklich das zentrale Problem. Wir wissen meistens sehr genau, dass wir nicht mehr mit jemanden zusammensein wollen, wir wollen es nur oft nicht wahrhaben. Das ist die eigentliche Schwierigkeit.
Wir haben Angst vor der Unsicherheit, Angst vor dem Alleinsein. Angst vor dem Verlust. Angst keinen anderen zu finden. Angst, Angst, Angst. Es geht immer um Angst.
Auf der anderen Seite müssen wir nicht immer eine klare Entscheidung treffen. Viele Probleme ergeben sich nur, weil wir nicht klar kommunizieren, was wir fühlen, was wir wollen und was wir nicht wollen. Oder in unserem Handeln nicht konsequent sind.
Wenn wir auf irgendeiner Ebene nicht ehrlich zu uns selbst oder dem Partner sind, hört die Liebe auf zu fließen. Man kann dann zwar immer noch „Liebe“ spielen, aber man fühlt sie nicht mehr wirklich.
Diese Liebe kann aber wieder in den Fluss gebracht werden, wenn wir uns trauen, ehrlich zu sein. Dann schlagen wir nämlich zwei Fliegen mit einer Klappe:
Wenn der Partner dich in deiner Ehrlichkeit wertschätzen kann, fängt die Liebe wieder an zu fließen. Oder: Wenn der Partner dich in deiner Ehrlichkeit nicht wertschätzen kann (was er ja nicht muss), wird die Entscheidung klarer, ob man in dieser Beziehung bleiben will. Denn man kann unmöglich lieben, wenn man sich verbiegen muss, um die Beziehung aufrechtzuerhalten.
Ich habe oft die Erfahrung gemacht, dass mir etwas auf der Seele lag, was meinen ganzen Mut erforderte, um es auszusprechen. Dann habe ich es gesagt und sie hat ganz anders reagiert, als ich befürchtet hatte. Manchmal dachte ich: Wenn ich ehrliche sage, wie ich fühle oder was ich will, wird sie sich abwenden, aber oft wollte sie das Gleiche oder hat sehr liebe- und verständnisvoll reagiert.
Dann floss die Liebe plötzlich wieder und das Thema Trennung hatte sich erledigt. Ganz im Gegenteil: Die Beziehung hatte sich vertieft.
Also sollte man mit seinem Partner „ehrlich“ reden und dann schauen. So findet man mehr Klarheit. „Reden“ ist so einfach und wird doch so sehr unterschätzt.
Ja, wenn sich unangenehme Muster — also unangenehme Situationen nicht mehr wiederholen — dann ist das ein Zeichen dafür, dass wir gewachsen sind. Auch Spontanheilungen sind ein Zeichen dafür.
Wenn wir einen Glauben ablegen wollen, der uns nicht mehr dient, dann ändert sich unsere Lebenssituation. Bevor das passiert, reagiert das Leben oft mit einer letzten Herausforderung — frei nach dem Motto: Sicher, dass du diesen Glauben ablegen willst?
Und erst wenn wir auf diese letzte Herausforderung anders reagieren als sonst, ändert sich die Lebenssituation.
Daher findest du in „Erfolgsgeschichten“ auch das Muster, dass kurz vor dem großen Erfolg eine große Niederlage passiert — fast so als würde das Leben testen wollen, ob du wirklich an dich glaubst. Genau an diesem Punkt geben die meisten auf.
Im Alltag passiert etwas sehr Ähnliches: Du hast einen neuen Entschluss gefasst und bist glücklich darüber. Beispiel: Du willst deinen Job kündigen, weil du ihn nicht mehr magst.
Kurz darauf passiert etwas, das dich zweifeln lässt, ob du kündigen solltest — eine unerwartete Rechnung oder etwas anderes, was dich zweifeln lässt, ob das mit der Kündigung eine gute Idee ist.
Genau an diesem Punkt knicken die Meisten ein und folgen ihrer Angst statt ihrer Intuition und es verändert sich nichts — und wenn dann nur oberflächlich.
Das Wollen macht es nicht möglich, aber wahrscheinlich. Das Nicht-Wollen macht es sehr unwahrscheinlich.
Es gibt aber keine Regel. Alles ist möglich. Ich wollte nie erwachen, weil ich davon nie etwas wusste, und bin erwacht. Andere suchen 20 Jahre und finden nichts.
Das ist so, wie mit allen anderen Dingen auch: Der sichere Weg zu scheitern, ist es nicht zu versuchen. Aber nur weil du es versuchst, ist dein Erfolg nicht garantiert.
Das ist auch gut so. Warum?
Weil wir nicht wissen, was passieren würde, wenn sich alle unsere Wünsche immer erfüllen würden. Stell dir vor, du würdest dir viel Geld wünschen, aber die Intelligenz des Lebens weiß, dass du dich umbringen würdest, wenn du viel Geld hättest. Wäre es dann nicht gütig vom Leben, dich davon abzuhalten, viel Geld zu haben, bis du genug Lebenserfahrung hast, um damit richtig umzugehen? Ich finde schon.
Mit dem Erwachen ist es wie mit dem nächtlichen Einschlafen. Wenn du einschlafen willst, wirst du nicht einschlafen. Erst wenn du deinen Willen vollständig loslässt, holt dich der Schlaf ab. So ist das mit dem Erwachen auch. Erst wenn du deinen Willen vollständig loslässt, ohne dabei einzuschlafen, holt dich das Erwachen ab. Garantiert? Nein.
Das kann das Ego sein, das kann aber auch die Erwachtheit selbst sein. Ich habe oben darüber geschrieben, deshalb mache ich es hier kurz:
Das Erwachen ist eine Illusion von einer Ich-Illusion. Das Ich, das erwachen will, ist eine Illusion, die eine Illusion sucht.
Die Illusion sucht eine Illusion innerhalb der Erwachtheit, die du schon bist — der einzigen Wirklichkeit.
????-????????.????????.????. Es ist überhaupt nichts geschehen, als dass du eingeschlafen und einen Traum geträumt hast, in dem du dir selbst fremd warst, und nur ein Teil eines anderen Traums. Das Wunder weckt dich nicht, sondern zeigt dir nur, wer der Träumer ist.
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