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Einträge für Oktober 2022
So beginnt Ein Kurs in Wundern. Er trifft eine grundlegende
Unterscheidung zwischen dem Wirklichen und dem Unwirklichen,
zwischen Erkenntnis und Wahrnehmung. Erkenntnis ist Wahrheit -
unter einem einzigen Gesetz, dem Gesetz der Liebe oder GOTTES. Die
Wahrheit ist unveränderlich, ewig und unzweideutig. Sie kann
unerkannt sein, aber sie kann nicht verändert werden. Sie gilt für
alles, was GOTT erschaffen hat, und nur das, was ER erschaffen
hat, ist wirklich. Sie liegt jenseits des Lernens, weil sie
jenseits von Zeit und Prozess liegt. Sie hat kein Gegenteil,
keinen Anfang und kein Ende. Sie ist einfach.
Die Welt der Wahrnehmung andererseits ist die Welt der Zeit, der
Veränderung, der Anfänge und der Enden. Sie beruht auf Deutung,
nicht auf Tatsachen. Sie ist die Welt der Geburt und des Todes,
gegründet auf den Glauben an Mangel, Verlust, Trennung und Tod.
Sie wird gelernt statt gegeben, ist selektiv in ihren
Wahrnehmungsschwerpunkten, instabil in ihrer Funktionsweise und
falsch in ihren Deutungen.
Aus Erkenntnis und Wahrnehmung gehen zwei unterschiedliche
Denksysteme hervor, die in jeder Hinsicht gegenteilig sind. Im Bereich der Erkenntnis existieren keine
Gedanken getrennt von GOTT, weil GOTT und SEINE SCHÖPFUNG einen WILLEN miteinander teilen. Die Welt der
Wahrnehmung hingegen ist aus dem Glauben an Gegensätze und getrennte Willen gemacht, die in
ständigem Konflikt miteinander und mit GOTT sind.
Was die Wahrnehmung sieht und hört, scheint wirklich zu sein, weil
sie nur das ins Bewusstsein einlässt, was den Wünschen des
Wahrnehmenden entspricht. Das führt zu einer Welt von Illusionen,
zu einer Welt, die ständiger Abwehr bedarf, gerade weil sie nicht
wirklich ist.
Wenn du in der Welt der Wahrnehmung gefangen bist, dann bist du in
einem Traum gefangen. Du kannst ohne Hilfe nicht daraus entrinnen,
weil alles, was dir deine Sinne zeigen, nur die Wirklichkeit des
Traums bezeugt. GOTT hat die ANTWORT bereitgestellt, den einzigen
AUSWEG, den wahren HELFER. Es ist die Funktion SEINER STIMME,
SEINES HEILIGEN GEISTES, zwischen den beiden Welten zu vermitteln.
ER kann das tun, weil ER, während ER einerseits die Wahrheit
erkennt, andererseits auch unsere Illusionen wahrnimmt, doch ohne
an sie zu glauben. Es ist das Ziel des HEILIGEN GEISTES, uns aus
der Traumwelt entrinnen zu helfen, indem ER uns lehrt, wie wir
unser Denken umkehren und unsere Fehler verlernen können. Die
Vergebung ist die große Lernhilfe des HEILIGEN GEISTES, um diese
Umkehr im Denken herbeizuführen. Doch hat der Kurs seine eigene
Definition für das, was Vergebung wirklich ist, genauso wie er die
Welt auf seine Weise definiert.
Die Welt, die wir sehen, spiegelt lediglich unseren eigenen
inneren Bezugsrahmen wider: die vorherrschenden Ideen, Wünsche
und Gefühle in unserem Geist. »Wahrnehmung wird durch Projektion
erzeugt« (T-13.V.3:5 u. T-21. Einl.1:1). Erst schauen wir nach
innen und entscheiden uns für die Art von Welt, die wir sehen
wollen, und dann projizieren wir diese Welt nach außen und machen
daraus die Wahrheit, wie wir sie sehen. Wir machen sie durch
unsere Deutungen dessen, was wir sehen, wahr. Wenn wir die
Wahrnehmung dazu verwenden, unsere eigenen Fehler - unseren Ärger,
unsere Angriffsimpulse, unseren Mangel an Liebe in welcher Form
auch immer - zu rechtfertigen, so werden wir eine Welt des Bösen,
der Zerstörung, der Böswilligkeit, des Neides und der Verzweiflung
sehen. Das alles müssen wir vergeben lernen, und zwar nicht
deshalb, weil wir »gut« und »barmherzig« sind, sondern weil das,
was wir sehen, nicht wahr ist. Wir haben die Welt durch unsere
verdrehten Abwehrmechanismen verzerrt und sehen deshalb etwas, was
nicht vorhanden ist. Indem wir unsere Wahrnehmungsfehler erkennen
lernen, lernen wir auch, über sie
hinwegzusehen oder zu »vergeben«. Gleichzeitig vergeben wir uns
selbst, indem wir über unsere verzerrten Selbstkonzepte zu dem SELBST blicken, DAS GOTT in uns und als uns
erschaffen hat.
Die Sünde wird als »Mangel an Liebe« definiert (T-1.IV3:1). Da die
Liebe das einzige ist, was es gibt, ist Sünde aus der Sicht des
HEILIGEN GEISTES ein Fehler, der zu berichtigen ist, und nicht
etwas Böses, das bestraft werden soll.
Unser Gefühl der Unzulänglichkeit, der Schwäche und der
Unvollständigkeit kommt von der starken Investition in das
»Mangelprinzip«, das die ganze Welt der Illusionen beherrscht. Von
diesem Standpunkt aus suchen wir in anderen, was uns unserem
Gefühl nach fehlt. Wir »lieben« einen anderen, um selber etwas zu
bekommen. Das ist es in der Tat, was in der Traumwelt als Liebe
gilt. Es kann gar keinen größeren Fehler als diesen geben, denn
die Liebe ist unfähig, irgend etwas zu verlangen.
Nur Geist mit Geist kann sich wirklich verbinden, und wen GOTT als
eins verbunden hat, den kann kein Mensch trennen (T-17.III.7:3).
Allerdings ist nur auf der Ebene des CHRISTUSGEISTES wahre
Vereinigung möglich und tatsächlich nie verlorengegangen. Das
»kleine Ich« sucht sich durch äußere Bestätigung, äußere
Besitztümer und äußere »Liebe« zu erhöhen. Das SELBST, DAS GOTT
erschaffen hat, braucht nichts. Es ist auf ewig vollständig,
sicher, geliebt und liebend. Es sucht mit anderen zu teilen, statt
zu bekommen; sich auszudehnen, statt zu projizieren. Es hat keine
Bedürfnisse und will sich nur aus dem gegenseitigen Bewusstsein
der Fülle heraus mit anderen verbinden.
Die besonderen Beziehungen der Welt sind zerstörerisch,
selbstsüchtig und auf kindische Art egozentrisch. Doch können
diese Beziehungen, wenn sie dem HEILIGEN GEIST übergeben werden,
zu den heiligsten Dingen auf Erden werden: zu den Wundern, die den
Weg zur Rückkehr in den HIMMEL weisen. Die Welt verwendet ihre
besonderen Beziehungen als eine letzte Waffe zum Ausschließen und
als eine Demonstration der Getrenntheit. Der HEILIGE GEIST
verwandelt sie in vollkommene Lektionen der Vergebung und des
Erwachens aus dem Traum. Jede ist eine Gelegenheit, Wahrnehmungen
heilen und Fehler berichtigen zu lassen. jede ist eine weitere
Möglichkeit, sich selber dadurch zu vergeben, dass man dem anderen
vergibt. Und jede wird zu einer weiteren Einladung an den HEILIGEN
GEIST und die Erinnerung an GOTT.
Die Wahrnehmung ist eine Funktion des Körpers, und deshalb stellt
sie eine Begrenzung des Bewusstseins dar. Die Wahrnehmung sieht
durch die Augen des Körpers und hört durch die Ohren des Körpers.
Sie ruft die beschränkten Reaktionen hervor, die der Körper hat.
Der Körper scheint weitgehend eigenmotiviert und unabhängig zu
sein, doch tatsächlich reagiert er nur auf die Absichten des
Geistes. Wenn der Geist ihn zum Angriff in irgendeiner Form
benutzen will, wird er das Opfer von Krankheit, Alter und Verfall.
Wenn der Geist statt dessen die Zielsetzung des HEILIGEN GEISTES
für ihn annimmt, so wird er zu einer nützlichen Art und Weise, um
mit anderen zu kommunizieren, ist unverletzlich, solange es nötig
ist, und wird sanft abgelegt, wenn sein Nutzen vorbei ist. Von
sich aus ist er neutral, wie es alles in der Welt der Wahrnehmung
ist. Ob er für die Ziele des Ego oder des HEILIGEN GEISTES
verwendet wird, hängt voll und ganz von dem ab, was der Geist
will.
Das Gegenteil des Sehens mit des Körpers Augen ist die Schau
CHRISTI; die Stärke anstatt Schwäche widerspiegelt, Einheit statt
Trennung und Liebe statt Angst. Das Gegenteil des Hörens durch des
Körpers Ohren ist Kommunikation durch die STIMME FÜR GOTT, den
HEILIGEN GEIST, der in jedem von uns weilt. SEINE STIMME scheint
fern zu sein und schwer zu hören, weil das Ego, das für das
kleine, abgetrennte Selbst spricht, so viel lauter zu sein
scheint. Tatsächlich ist das umgekehrt. Der HEILIGE GEIST spricht
mit einer unmissverständlichen Klarheit und überwältigenden
Anziehungskraft. Niemand, der sich nicht entschieden hat, sich mit
dem Körper zu identifizieren, kann taub für SEINE Botschaften der
Befreiung und der Hoffnung sein, noch kann er umhin, freudig
CHRISTI Schau in frohem Austausch gegen sein elendes Selbstbild
anzunehmen.
Die Schau CHRISTI ist die Gabe des HEILIGEN GEISTES und GOTTES
Alternative zur Illusion der Trennung und zum Glauben an die Wirklichkeit von Sünde, Schuld und Tod. Sie
ist die eine Berichtigung aller Fehler der Wahrnehmung, die
Aussöhnung der scheinbaren Gegensätze, auf denen diese Welt
basiert. Ihr gütiges Licht zeigt alle Dinge von einem anderen
Standpunkt aus und spiegelt jenes Denksystem, das aus der
Erkenntnis hervorgeht und die Rückkehr zu GOTT nicht nur möglich,
sondern unvermeidlich macht. Das, was als Ungerechtigkeiten
angesehen wurde, die jemandem von jemand anderem angetan wurden,
wird jetzt zu einem Ruf nach Hilfe und Vereinigung. Sünde,
Krankheit und Angriff werden als Fehlwahrnehmungen gesehen, die
nach Abhilfe durch Sanftheit und Liebe rufen. Abwehrmechanismen
werden niedergelegt, weil sie da, wo es keinen Angriff gibt, nicht
nötig sind. Die Bedürfnisse unserer Brüder werden zu unseren
eigenen, weil sie die Reise mit uns unternehmen, wenn wir zu GOTT
gehen. Ohne uns würden sie ihren Weg verlieren. Und ohne sie
könnten wir unseren eigenen Weg nie finden.
Vergebung ist im HIMMEL unbekannt, wo das Bedürfnis danach
unvorstellbar wäre. In dieser Welt jedoch ist die Vergebung eine
notwendige Berichtigung für all die Fehler, die wir gemacht haben.
Vergebung anzubieten ist die einzige Möglichkeit, sie selbst zu
haben, denn sie spiegelt das Gesetz des HIMMELS wider, dass Geben
und Empfangen dasselbe sind. Der HIMMEL ist der natürliche Zustand
aller SÖHNE GOTTES, wie ER sie schuf.
Das ist auf ewig ihre Wirklichkeit. Sie hat sich nicht verändert,
nur weil sie vergessen wurde.
Vergebung ist das Mittel, durch das wir uns erinnern werden. Durch
die Vergebung wird das Denken der Welt umgekehrt. Die Welt, der
vergeben ist, wird zu des HIMMELS Pforte, weil wir uns durch ihr
Erbarmen endlich selbst vergeben können. Indem wir keinen in der
Schuld gefangen halten, werden wir frei. Indem wir CHRISTUS in
allen unseren Brüdern anerkennen, erkennen wir SEINE GEGENWART in
uns selber wieder. Indem wir alle unsere Fehlwahrnehmungen
vergessen und wenn nichts aus der Vergangenheit uns zurückhält,
können wir uns an GOTT erinnern. Darüber hinaus kann Lernen nicht
gehen. Wenn wir bereit sind, wird GOTT SELBST den letzten Schritt
in unserer Rückkehr zu IHM tun.
14. Das Konzept des Selbst hat die Welt seit jeher sehr
beschäftigt. Und jeder glaubt, er müsse die Antwort auf das Rätsel
finden, das er selber ist. Die Erlösung kann als nichts weiter als
das Entrinnen aus Konzepten angesehen werden. Sie kümmert sich
nicht um den Inhalt des Geistes, sondern um die einfache Aussage,
dass er denkt. Und das, was denken kann, das hat die Wahl und kann
gezeigt bekommen, dass verschiedene Gedanken verschiedene Folgen
haben. Somit kann er lernen, dass alles, was er denkt, die tiefe
Verwirrung spiegelt, die er hinsichtlich dessen fühlt, wie er
gemacht ward und was er ist. Und vage scheint es, als gebe das
Konzept des Selbst eine Antwort auf das, was es nicht erkennt.
15. Suche dein SELBST nicht in Symbolen. Es kann kein Konzept
geben, das für das stehen könnte, was du bist. Welche Rolle spielt
es, welches Konzept du akzeptierst, solange du ein Selbst
wahrnimmst, das mit dem Bösen interagiert und auf niederträchtige
Dinge reagiert? Das Konzept deiner selbst wird weiterhin ganz
bedeutungslos bleiben. Und du wirst nicht wahrnehmen, dass du nur
mit dir interagieren kannst. Eine schuldige Welt zu sehen ist nur
das Zeichen dafür, dass dein Lernen von der Welt gelenkt war, und
du erblickst sie so, wie du dich selbst siehst. Das Konzept des
Selbst umfasst alles, auf das du schaust, und nichts ist außerhalb
dieser Wahrnehmung. Wenn du durch irgend etwas verletzt werden
kannst, siehst du ein Bild deiner geheimen Wünsche. Nichts weiter
als das. Und in deinem Leiden jeglicher Art siehst du dein eigenes
verborgenes Verlangen, zu töten.
16. Du wirst im Laufe deines Lernens viele Konzepte des Selbst
machen. Ein jedes wird die Veränderungen in deinen eigenen
Beziehungen zeigen, während deine Wahrnehmung deiner selbst
verändert wird. Jedes Mal, wenn ein Wechsel eintritt, wird einige
Verwirrung herrschen, doch sei du dankbar, dass das Lernen dieser
Welt den Griff, in dem es deinen Geist hält, lockert. Und sei
gewiss und glücklich in der Zuversicht, dass es zu guter Letzt
vergehen und deinen Geist in Frieden lassen wird. Die Rolle des
Anklägers wird an vielen Orten und in vielen Formen erscheinen.
Und jede wird dich anzuklagen scheinen. Doch fürchte nicht, dass
sie nicht aufgehoben werden wird.
17. Die Welt kann keine Bilder von dir lehren, es sei denn, du
willst sie lernen. Eine Zeit wird kommen, wenn Bilder allesamt
vergangen sind und du sehen wirst, dass du nicht weißt, was du
bist. In ebendiesen entsiegelten und offenen Geist kehrt die
Wahrheit unbehindert und ungebunden zurück. Wo Konzepte des Selbst
abgelegt sind, wird die Wahrheit ganz genauso offenbart, wie sie
ist. Wenn jedes Konzept in Zweifel gezogen und in Frage gestellt
und klargeworden ist, dass es aufgrund von Annahmen gemacht ist,
die dem Lichte nicht standhalten würden, dann wird die Wahrheit
freigelassen, in ihr Heiligtum zu treten - rein und frei von
Schuld. Es gibt keine Aussage, die die Welt mehr zu hören
fürchtet, als diese:
Ich weiß nicht, welch ein Ding ich bin, und deshalb erkenne ich
nicht, was ich tue, wo ich bin oder wie ich auf die Welt
oder auf
mich schauen soll.
Doch in diesem Lernen wird die Erlösung geboren. Und WAS du
bist, wird dir von SICH berichten.
Ein Kurs in Wundern, Kapitel 31, Abschnitt V.
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