"Nun ist es kaum mehr nötig, noch zu üben. Denn endlich werden wir in diesem letzten Teil verstehen, dass wir nur GOTT anzurufen brauchen, und jede Versuchung verschwindet. Statt Worten brauchen wir nur SEINE LIEBE zu verspüren. Anstelle von Gebeten brauchen wir nur SEINEN NAMEN anzurufen. Statt zu urteilen, brauchen wir bloß still zu sein und alle Dinge geheilt werden zu lassen." (Ü-II.Einl.10)
Üben - das bedeutet, ich tue jetzt etwas, um zukünftig etwas zu können, zu wissen, zu verstehen, zu ... oder, um meine Sichtweise aufzuheben. Was das erklärte Ziel des ersten Teils des Übungsbuches ist (Ü-Einl.3). Und jetzt, im zweiten Teil? Was heißt das, es sei nicht mehr nötig zu üben? Was treiben wir den hier für den Rest des Jahres, wenn nicht "üben"?
Übungen beziehen sich immer auf ein Ergebnis in der Zukunft. Ich übe mit dem Akkordeon, um später auf den Bühnen der Welt vor einem Millionenpublikum grandiose Soli zu zelebrieren. Oder um auf dem Schützenfest die Leute auf den Tischen tanzen zu lassen. Was steht an, wenn die Übung nicht mehr notwendig ist? Ist doch klar: die Könnung. Oder die Kunst. Denn "Kunst" kommt von "können", nicht von "wünsch-dir-was". Sonst hieße es "Wunst".
Praktiziere, was du BIST. Und höre auf, werden zu wollen.
Dieser Moment, JETZT, ist der Moment, für den du geübt hast.
Es gibt keinen besseren, schöneren oder geeigneteren Moment in der Zukunft, um zu SEIN.
Du brauchts nicht zu werden, du BIST.
Jetzt, in diesem Moment des Lebendigseins.
Vorbereitung? Auf Könnungen kannst du dich nicht vorzubereiten.
Du BIST vorbereitet. Das ist es, was du bis hierher gelernt und geübt hast.
Was suchst du? Du bist ein Finder. Kein Sucher (mehr).
HIER findest du deine Identität: "Die LIEBE, die mich schuf, ist, was ich bin".
Du spürst SEINE LIEBE. In diesem Moment. Der die gesamte Zeit umfasst, die es gibt.
SEIN NAME ist DEIN Gebet. Es ist auch DEIN NAME, den du nur anzurufen brauchst.
Du bist einfach still. In diesem Moment gibt es kein Urteil.
Urteile gibt es nur in der Vergangenheit und Zukunft. Niemals JETZT.
Und alle Dinge sind geheilt. JETZT. Wann sonst?
Lass die Übung sein. Und SEI stattdessen, was du BIST.
Jetzt, in diesem einen Moment des Lebendigseins.
Danke, lieber Gregor Geissmann!