L 222 Glückskekse
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Wie gut mir das heute Morgen getan hat, zu erinnern:
"VATER, keine Worte außer DEINEM NAMEN haben wir auf unseren Lippen und in unserem Geist, wenn wir still in DEINE GEGENWART jetzt kommen und darum bitten, in Frieden eine Weile bei DIR zu ruhen."
Die Gedanken werden still, kreisen nur noch ruhig um SEINEN NAMEN, der nichts mehr "heißen" muss, nichts mehr benennen muss, nur noch dieses leise "Rufen" nach der QUELLE ist. SEIN NAME ist die Antwort auf mein Rufen, wortlos, unbebildert und doch mehr DA als alles, was Gestalt hat.
"... wenn wir still in DEINE GEGENWART jetzt kommen ..." ... unendliche Erholung, der Atem der Freiheit.
Wow, was für ein Start in den Tag, grenzenlose Dankbarkeit.
Und dann hab ich auch noch ein paar Tage arbeitsfrei, heute beispielsweise muss ich nichts anderes "erledigen" als ein paar irgendwie stylisch verpackte Kekse zu kaufen. Das ist zu schaffen. Irgendwas muss ich ja morgen dabeihaben, wenn ich Gregor zum ersten Mal live begegnen werde in einem kleinen gallischen Dorf namens Nottuln. Nachdem wir bereits drei Bücher miteinander geschrieben haben, hat sich irgendwie das Gefühl aufgedrängt, man solle sich mal die Hände schütteln!
Also raus aus der STILLE des Morgens und rein in die tobende Welt - mit einer zugegeben überschaubaren Aufgabe.
Das ist so meine Idee für den zweiten Teil des Übungsbuches: Während Gregor und Gudrun die Zwischentexte (z.Zt. "Vergebung") kommentieren, drehe ich mein bisheriges Herangehen an die Lektionen einfach um:
Bisher hab ich immer mit der "Stimme Egons" begonnen ("spricht immer zuerst"), hab die Bedenken, Zweifel und Gegenargumente gegen die WAHRHEIT laut werden lassen, um dann so gut ich konnte als BRUDER hinten aus der Nummer wieder rauszukommen.
Jetzt werd ich versuchen, von vornherein mit der sparsamen Hilfe von SEINEN NAMEN rufenden Worten die WAHRHEIT wahr sein zu lassen, so, wie es der zweite Teil des Übungsbuches es uns anbietet.
Und dann die STILLE mitzunehmen in die Welt der Konflikte, der Ängste, der Schmerzen, der kurzen Freuden und des manchmal unaufhörlich scheinenden Leids.
Das bleibt mein Fokus: die LIEBE, die ich in der STILLE erlebe, in die Welt des Lärms zu tragen, eines Lärms, von der nach dem ersten Teil des Übungsbuches vielleicht schon annehmen kann, dass es "mein Lärm" , dass es meine "Reste der Angst" sind, die die Welt mir Gelegenheit gibt, mitten in ihr zu heilen.
"ER überschüttet mich mit Güte und mit Fürsorge und hält den SOHN in Liebe, auf den ER leuchtet und der auch auf IHN leuchtet. Wie still ist der, der die Wahrheit dessen, wovon ER heute spricht, erkennt!"
Und erst dann, sozusagen wenn "Teil zwei" des Übens durchwandert worden ist, wartet die ganze Tiefe der lebendigen STILLE auf uns, in der "Angst nicht existiert" und "Schmerz unmöglich ist".
Wenn ich nämlich auf dich, auf jedes Ding und jeden Umstand blicken kann und dabei offen bleibe für diese Wahrheit: Ich schaue immer nur auf das, „auf was SEINE LIEBE leuchtet“ und ... das find ich besonders erhellend: „... und was auch auf IHN leuchtet“ in derselben LIEBE. Das war nie unterbrochen, ist das nicht ..... ? Wunderbar!
Aber jetzt gibt es kein Zögern mehr: Eppendorfer Landstraße, Café Lindner, sündhaft teure Kekse kaufen, um morgen einen guten Eindruck zu hinterlassen! Raus in die Welt des Konsums, um dort zu üben, nicht zu vergessen, was mich nährt. SEINE stille GEGENWART kommt mit mir, wohin auch immer ich gehe.
"GOTT ist bei mir. Ich lebe und bewege mich in IHM". (Michael Feuser)