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Einträge für Dienstag, 12. Januar 2021
Bhakti Hardy-Ostarek
Der heutige Leitgedanke ist nur eine andere Form der Idee, die wir bereits in der Lektion 6 geübt haben, nämlich, dass du dich aufregst, weil du etwas siehst, was nicht da ist.
Die Idee, dass du dich aufregst, weil du eine bedeutungslose Welt
siehst, kann ziemlich großen Widerstand auslösen. Dies deshalb, weil du
gewohnt bist, genau andersherum zu denken: *)
Wir glauben meist, dass wir uns aufregen, weil die Welt –
Menschen, Dinge, Situationen, Umstände – sich uns auf eine Weise
darstellt, die Aufregung rechtfertigt. Nun werden wir – wie schon in der
vorangehenden Lektion – noch einmal darauf hingewiesen, dass wir es sind,
die der Welt – den Menschen, den Dingen, den Situationen, den Umständen
– die Eigenschaften verliehen haben, die sie jetzt für uns zu haben
scheinen. Vielleicht beginnt es uns heute allmählich zu dämmern, was
tatsächlich bedeutungslos ist: Es sind unsere Urteile.
Unsere Urteile, die wir ununterbrochen glauben, fällen zu müssen, die
uns oft so selbstverständlich, harmlos und „natürlich“ erscheinen, dass
wir sie nicht einmal als Urteile erkennen. Zum Beispiel: „Ach ist dies
heute ein schöner Tag!“
Du fragst dich vielleicht, was es an einem solch harmlosen Satz
auszusetzen gibt? Gar nichts… absolut kein Problem. Aber – ist dir auch
bewusst, was dieser Satz unausgesprochen impliziert?
„Es gibt auch andere Tage, und die sind nicht schön, die sind langweilig, stressig, unerträglich….“
Heute kannst du dich darin üben, deine Urteile als bedeutungslos zu
erkennen. Das ist der erste Schritt zu ihrer Aufhebung. Denn die Welt
würde dich nicht aufregen, wenn du nur wüsstest, dass sie bedeutungslos
ist. Die Welt würde dich nicht aufregen, wenn du wüsstest, dass alles,
was du ihr zuschreibst, nur deine Urteile sind.
Und diese sind es, die das verdecken, was wirklich da ist. Diese sind es, die dich in Wahrheit aufregen.
Wenn du heute zulässt, dass dein Urteil von der Welt genommen wird,
wird der HEILIGE GEIST nicht zögern dir zu zeigen, wie eine Welt
aussieht, der vergeben ist.
Und dies ist es, was dich unsagbar glücklich machen wird.
*)In dieser Phase des Lernens, in der es darum
geht, dass du lernst, dass nichts anderes als dein Denken geändert
werden braucht, könnte folgende Textsammlung besonders hilfreich sein:
Änderung im Denken
Quelle: https://www.wunderkommunikation.de/kommentare-zu-lektionen-aus-ein-kurs-in-wundern/lektion-12/
Dieser Gedanke ist deswegen so wichtig, weil er eine Berichtigung
einer der wichtigsten Wahrnehmungsverzerrungen enthält. Du denkst, dass
das, was dich aufregt, eine beängstigende Welt oder eine traurige Welt
oder eine gewalttätige Welt oder eine wahnsinnige Welt ist. All diese
Eigenschaften werden ihr von dir verliehen. Die Welt an sich ist
bedeutungslos.
Diese Übungen werden mit offenen Augen durchgeführt. Sieh dich um,
diesmal ganz langsam. Versuche, dich in einen solchen Rhythmus zu
bringen, dass dein Blick in ziemlich regelmäßigen Zeitabständen von
einem Gegenstand zum nächsten gleitet. Achte darauf, dass die Zeit bis
zum Weitergleiten weder deutlich länger noch kürzer wird, sondern
versuche vielmehr, durchweg ein ausgewogenes, gleichmäßiges Tempo
einzuhalten. Was du siehst, spielt keine Rolle. Das bringst du dir
selber bei, wenn du allem, worauf dein Blick ruht, die gleiche
Aufmerksamkeit und gleich viel Zeit widmest. Das ist ein erster Schritt
beim Lernen, allen Dingen den gleichen Wert beizumessen.
Wenn du dich umsiehst, sage dir:
Ich denke, ich sehe eine beängstigende Welt, eine gefährliche Welt, eine
feindselige Welt, eine traurige Welt, eine böse Welt, eine verrückte Welt
und so weiter, wobei du alle beschreibenden Begriffe verwendest, die
dir einfallen. Wenn dir Begriffe einfallen, die eher positiv als negativ
erscheinen, beziehe sie mit ein. Beispielsweise könntest du an eine
»gute Welt« oder eine »befriedigende Welt« denken. Wenn dir solche
Begriffe einfallen, verwende sie zusammen mit den anderen. Du verstehst
möglicherweise jetzt noch nicht, warum diese »positiven« Adjektive in
diese Übungen gehören; denk aber daran, dass eine »gute Welt« eine
»schlechte«, und eine »befriedigende Welt« eine »unbefriedigende«
voraussetzt. Jeder Begriff, der dir in den Sinn kommt, ist für die
heutigen Übungen geeignet. Seine scheinbare Qualität spielt keine Rolle.
Vergewissere dich, dass du die Zeitabstände nicht veränderst, wenn
du den heutigen Gedanken auf das anwendest, was du als angenehm, und
das, was du als unangenehm erachtest. Zum Zweck dieser Übungen gibt es
keinen Unterschied zwischen ihnen. Füge am Ende der Übungszeit hinzu:
Aber ich rege mich auf, weil ich eine bedeutungslose Welt sehe.
Was bedeutungslos ist, ist weder gut noch schlecht. Weshalb sollte
dich also eine bedeutungslose Welt aufregen? Wenn du die Welt als
bedeutungslos akzeptieren und zulassen könntest, dass die Wahrheit für
dich auf sie geschrieben werde, würde es dich unbeschreiblich glücklich
machen. Aber weil sie bedeutungslos ist, bist du genötigt, auf sie zu
schreiben, was sie für dich sein soll. Das ist es, was du in ihr siehst.
Das ist es, was in Wahrheit bedeutungslos ist. Unter deinen Worten
steht GOTTES WORT geschrieben. Die Wahrheit regt dich jetzt auf, aber
wenn deine Worte ausgelöscht worden sind, wirst du die SEINEN sehen. Das
ist das letztendliche Ziel dieser Übungen.
Drei oder vier Übungszeiten reichen aus, um den heutigen Gedanken zu
üben. Die Übungen sollten überdies nicht länger als eine Minute dauern.
Womöglich findest du selbst das zu lang. Beende die Übungen, sobald du
ein Gefühl der Anstrengung empfindest.
Ein Kurs in Wundern®" ist im Greuthof Verlag erschienen - ©1994
Bhakti Hardy-Ostarek
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